Eine kontrollierte Lüftung, ob zentral im Neubau oder dezentral im Bestandsbau, sorgt für behagliches Raumklima und schützt die Bausubstanz. Erfahren Sie mehr über Arten, Hintergründe und Nutzen einer Wohnungslüftung.
Unsere Gebäude werden immer luftdichter. Neue Häuser werden nach der Wärmeschutzverordnung, dem NEH-Standard oder als Passivhaus gebaut und benötigen eine dichte Gebäudehülle, um Energie zu sparen. Aber auch Altbauten werden heute mit einer nachträglichen Wärmedämmung versehen. Ein natürlicher Luftaustausch über Fenster- und Wandfugen kann nicht mehr stattfinden. Folglich konzentrieren sich verbrauchte Luft, Schadstoffe und Feuchtigkeit im Wohnungsinneren und führen zu gesundheitlichen Belastungen (Allergien, Kopfschmerzen u. a.) oder Gebäudeschäden (Schimmel). Für den notwendigen hygienischen Luftwechsel müssen deshalb mechanische Lüftungssysteme eingeplant werden.
Lüftungs-Systeme mit Wärmerückgewinnung transportieren die verbrauchte Abluft aus den Räumen, entziehen ihr die Wärme und übertragen diese auf die Zuluft, die als wohltemperierte, behagliche Frischluft in die Aufenthaltsräume strömt.
Was
muss der Mensch täglich aufnehmen?
1 kg feste Nahrung, 2 kg flüssige Nahrung, 22 kg (=18.000 l) Luft. Luft ist bekanntermaßen lebensnotwendig. Da wir durchschnittlich ca. 90% unseres Lebens innerhalb von geschlossenen Räumen verbringen, ist die Qualität der Raumluft von besonderer Bedeutung. Als Folge der Aufnahme von Schadstoffen wie Formaldehyd, Ausdünstungen aus Baumaterialien, Reinigungsmitteln etc. über die Atemwege entwickeln sich Krankheiten wie Asthma, Bronchitis oder Allergien - um nur die häufigsten zu nennen - überdurchschnittlich. Lüftungs-Systeme sorgen dafür, dass die verbrauchte, mit Schadstoffen belastete Luft permanent gegen gesunde Luft ausgetauscht wird.
Geöffnete
Fenster bringen nicht nur Frischluft ins Haus
In
der Stadt werden über die offenen Fenster sämtliche
Verunreinigungen der Außenluft wie Smog, Ruß u. a. ins
Zimmer geholt. Verkehrslärm dringt ungehindert in den
Raum. Auf dem Land ist die Außenluft in der Regel zwar
besser, dafür finden über offene Fenster aber auch
ungebetene Gäste wie Mücken, Wespen und Fliegen Einlass
und Allergiker leiden unter den Folgen des Pollenflugs.
Mit dem Einbau unseres Lüftungs-Systems können die Fenster
im Sommer wie Winter geschlossen bleiben. Außenlärm,
Mücken, Pollen, Ruß etc. können uns nicht mehr stören.
Somit erhöht sich der Wohnkomfort ganz erheblich.
• Zentralen Wohnlüftungssystemen
• Dezentralen Wohnlüftungsgeräten
Eine Besonderheit der Funktionsweise der Wohnraumlüftung ist die Möglichkeit, die Wärme der verbrauchten Abluft zum Vorwärmen der kalten Außenluft zu verwenden. Ganz ohne die Heizung kann die Außenluft, die im Winter auch einmal Minus 14 Grad Celsius haben kann, auf über Plus zehn Grad Celsius vorgewärmt werden. Voraussetzung ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, bei der Zu- und Abluft zur Wohnraumlüftung unmittelbar aneinander vorbeigeführt werden. Alternativ kann mit der warmen Abluft auch ein Speicherstein erwärmt werden. Wird zeitversetzt die kalte Außenluft über diesen geführt, nimmt sie die Energie auf und wird warm. Diese Variante
der Wärmerückgewinnung findet man häufig bei dezentralen
Anlagen zum Lüften der Wohnung. Wie der Einbau in beiden
Fällen aussehen kann, erfahren Sie im Beitrag
"Wohnraumlüftung verlegen".
Diese Art der Lüftungstechnik ist demnach in der Lage, der
Abluft Wärme zu entziehen und sie an die Zuluft
weiterzugeben. Das bedeutet, die Zuluft muss weniger
aufgeheizt werden. Diese sogenannte Wärmerückgewinnung
hilft somit aktiv, Heizkosten zu senken.